Massivbaustoffe
Herstellung aus Sand und
Kalk. Lieferbar als Vollsteine, Lochsteine, Hohlblocksteine sowie als Bauplatten.
Eigenschaften: nicht brennbar, feuchteunempfindlich, fäulnisresistent, korrosionsbeständig, schalldämmend
Herstellung
Energieverbrauch (Graue Energie)
KS (1450 kg/m³)
1390 MJ/m³
KS (1600 kg/m³)
1535 MJ/m³
KS-Vollstein (2,0)
1920 MJ/m³
Vollziegel (1,8)
4300 MJ/m³
KS-Recyclingstein („Maro“)
(1450 kg/m³) 1480 MJ/m³
Schadstoffe
- vorwiegend aus Verbrennungsprozessen und
Kalk-Herstellung
Bestandteile
- ca. 92% Quarzsand (hochprozentig kieselsäurehaltig), ca. 8% gemahlener Branntkalk
Verfügbarkeit der Rohstoffe
- ausreichend (Quarzsand,
Kalkstein)
Nutzung
Schadstoffe bei der Verarbeitung am Bau
- Staubbelastung beim Sägen, Bohren
Schadstoffbelastung im eingebauten Zustand
nein
Rückbau
Entsorgung
- Ablagerung auf Bauschuttdeponie
Verwertung
- Herstellung von KS-Recyclingsteinen aus
Kalksandsteinbruch (auch mit anhaftenden Mörtelresten) möglich, soweit keine sonstigen, vor allem organische Verunreinigungen vorliegen
Rückbauaufwand
- gering bis hoch (je nach Konstruktion)
Zusammenfassung
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Kalksandsteine haben unter den Mauersteinarten einen Anteil von über 30%. Sie werden aus Sand und
Kalk hergestellt, wobei der
Kalk mit einem Anteil von 8% als Bindemittel dient. I.d.R. werden außer evtl.
Kalksteinmehl (CaCO3) keine Zusatzstoffe eingesetzt. Für
Kalksandstein besteht ein dichtes Versorgungsnetz, bei den ca. 150 Produktionsstätten beträgt die durchschnittliche Entfernung vom KS-Werk zum Kunden etwa 35 km.
Nachhaltigkeit:
Kalksandstein ist ein rein mineralisches Produkt, das ausschließlich aus im Tagebau abgebauten heimischen Rohstoffen hergestellt wird. Die
Kalksandsteinwerke liegen meist in unmittelbarer Nähe zu den Abbaugebieten des Hauptrohstoffes Sand.
Quarzsand und gemahlener Branntkalk werden miteinander im Verhältnis 12:1 gemischt; die Rohmasse wird in Pressen geformt und in Autoklaven (Härtekesseln) unter Dampfdruck bei Temperaturen von 160 bis 220 °C etwa 4-8 Stunden lang ausgehärtet. Etwa 33 % der Grauen Energie wird für die Dampferzeugung des Härteprozesses eingesetzt, ca. 44 % für die Inhaltsstoffe (hauptsächlich
Kalkherstellung). Die restliche Primärenergie geht zu Lasten der diversen Prozesse im Werk sowie der Transporte. Insgesamt beträgt der Aufwand an Grauer Energie ca. 1150 MJ/t. Zum Treibhauseffekt trägt die KS-Produktion mit ca. 150 kg CO2-Äq./t bei. Etwa 60 % davon entfallen auf Herstellung und Transport des Branntkalks, wobei der überwiegende Anteil nicht von den Verbrennungsgasen ausgeht, sondern dem stoff- bzw. prozessbedingten Dekarbonatisierungsvorgang zuzuschreiben ist. Bei der „klassischen“ Erhärtung von
Kalk bindet der gebrannte
Kalk Kohlensäure, die sich aus dem CO2 der Luft und Wasser bildet. Aus dem vollständigen chemischen Prozess ergeben sich somit keine zusätzlichen CO2-Belastungen. Beim
Kalksandstein wird die Steinverfestigung jedoch nicht durch Kohlensäure erreicht, sondern durch Kieselsäure, die sich durch Aufschließen von Quarz unter Wasserdampf und Druck bildet. Der als Bindemittel eingesetzte
Kalk stammt von Zulieferbetrieben. Für den Transport von Weissfeinkalk und Graukalk fallen in Deutschland durchschnittlich ca. 115 LKW-Kilometer zum Werk an.
Die Dampfhärtung wird mit Öl- oder Gasfeuerungsanlagen betrieben, wobei neben den üblichen Emissionen aus Verbrennungsprozessen aus der Steinhärtung selbst keine zusätzlichen Emissionen zu erwarten sind.
Bei Wandbaustoffen
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Kalksandsteine kann man von einer Nutzungsdauer von 100 Jahren ausgehen. Gleichzeitig ist eine gute Reparierbarkeit gegeben.
Mit frostbeständigen Steinen läßt sich auch Sichtmauerwerk ausführen, was Rohstoffe für zusätzlichen Wandschutz (Beschichtung, Putz) spart. Hinsichtlich Wärmedämmvermögen entspricht der
Kalksandstein mit Ausnahme einer Sonderform, dem YALI-Leichtstein, nicht dem allgemeinen Entwicklungstrend. Für Außenwände sind zusätzliche Wärmeschutzmaßnahmen vorzusehen.
Bei der Kerndämmung mit Schüttdämmstoffen lassen sich bei Abbruch die Baustoffe separieren und einer getrennten Verwertung zuführen. Für die nächsten Jahre ist zu erwarten, dass die neu geschaffenen Richtlinien für Betonrecycling auch auf die Herstellung von KS-Recyclingsteinen aus Mauerbruch angewandt werden. In den Nachbarländern Schweiz und Österreich sind bereits KS-Recyclingsteine („Maro“-Steine) erhältlich.
Fazit:
Kalksandstein wird aus in der Natur vorkommenden Rohstoffen hergestellt und ist besonders geeignet für massives, wärmespeicherndes, schalldämmendes und schlankes, tragendes Mauerwerk. KS-Vollsteine lassen sich mit einem vergleichsweise geringen Energieaufwand herstellen. Für die Anwendung als Außenmauerwerk sind KS-Wände mit einer zusätzlichen Wärmedämmung zu versehen (z.B. Wärmedämmverbundsystem). Zukunftsweisende Einsatzmöglichkeiten ergeben sich auch für Leichtbauweisen, da KS hier für die notwendigen schalldämmenden und wärmespeichernden Baumassen sorgt. KS-Mauerwerk ist gut recyclingfähig.
Quellen
-
Kalksandstein-Information (Hrsg.):
Kalksandstein - Fakten zur Ökobilanz, Hannover 1999
- Eyerer, Peter; Reinhardt, Hans-Wolf: Ökologische Bilanzierung von Baustoffen und Gebäuden, Basel 2000
- http://www.kalksandstein.de/produkte/Recycling.html