Bauteile
Passivhausfenster sind seit 1997 im Handel erhältlich. Neben hochwertiger Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung werden dabei wärmetechnisch verbesserte Fensterrahmen eingesetzt. Wärmetechnisch verbessert sind auch Isolierglas-Randverbund (Kunststoff oder Edelstahl) und Glaseinstand.
Passivhausfenster erzielen in Verbindung mit Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung über die gesamte Wandöffnung gleichermaßen sehr gute Wärmeschutzeigenschaften. U
w-Richtwert gemäß Zertifizierung durch das Passivhaus Institut:
U
w ≤ 0,80 W/m²K; im eingebauten Zustand ≤ 0,85 W/m²K.
Passivhaus geeignete Fenster mit Zertifizierung sind unter www.passiv.de/produkte aufgelistet.
Herstellung
Graue Energie
Holz-Fenster
PHI zertifiziert
Uw = 0,716
897 MJ/m²
PVC/Alu-Fenster
Uw = 0,89
1756 MJ/m²
Holz/Alu-Fenster
Uw = 0,776
980 MJ/m²
zum Vergleich:
Holz-Fenster
2-fach Wärmeschutzglas
Uw = 1,437
597 MJ/m²
Bestandteile
- →
Wärmeschutzgläser, Edelgasfüllung aus Argon, Krypton oder Xenon, Kunststoff- oder Edelstahlrandverbund, wärmegedämmte Rahmenprofile (→PU-Schaum, →Polystyrol XPS oder →Holzweichfaser-Dämmstoffe)
Verfügbarkeit der Rohstoffe
- siehe →
Wärmeschutzgläser, →
Aluminiumfenster, →
Holzfenster, →
PVC-Fenster, →PUR-Schäume (Montageschäume)
Nutzung
Entsorgung
Schadstoffe bei der Verarbeitung am Bau
- nein
Rückbau
Entsorgung
- stoffliche Verwertung der Einzelfraktionen
Verwertung
- siehe →
Holzfenster, →
Aluminiumfenster, →
PVC-Fenster, →
WärmeschutzgläserRückbauaufwand
- hoch (Trennen der Bauteile in Einzelfraktionen)
Zusammenfassung
Für Fenster von Passivhäusern, deren Heizwärmebedarf auf einem Verbrauch von weniger als 15 kWh/m²a basiert, werden spezielle Anforderungen an den Wärmeschutz gestellt. Da mit Dreifach-Wärmeschutzverglasungen mit Ug-Werten von 0,4 bis 0,7 W/m²K bereits hochwärmedämmende Gläser zur Verfügung stehen, konzentrieren sich neue Entwicklungen vor allem auf die Verlustreduzierung der Rahmen. Gebräuchliche Fensterrahmen haben U-Werte zwischen 1,4 und 3 W/m²K.
Im Zuge der Entwicklung passivhausgeeigneter Fenster haben Hersteller wärmetechnisch verbesserte Rahmentypen mit U
f-Werten zwischen 0,9 W/m²K und 1,1 W/m²K auf den Markt gebracht. Dies wird durch Maßnahmen wie Dämmstoffeinlagen, Ausschäumen von Hohlräumen oder durch Anordnen von Luftkammern erreicht.
Bei den Isoliergläsern gilt das besondere Augenmerk dem Randverbund. Mit der sog. warmen Kante läßt sich ein thermisch getrennter Randverbund herstellen. Die "warme Kante" verbessert den U
g-Wert der Isolierverglasung um 0,1 W/m²K. Damit wird die Gesamtkonstruktion (U
w) um 0,1 W/m²K verbessert.
Marktübliche
Passivhausfenster weisen U
w-Werte zwischen 0,70 bis 0,80 W/m²K auf.
Fazit:
Konstruktion und Werkstoffe der
Passivhausfenster sind mit Mehraufwendungen an Rohstoffen und Energie verbunden, jedoch lassen sich diese durch Energieeinsparungen in der Nutzungsphase mehr als kompensieren.
Passivhausfenster weisen deshalb über dengesamten Nutzungszeitraum im Vergleich mit herkömmlichen Fenstern eine günstigere Gesamtenergiebilanz und damit eine höhere Nachhaltigkeit auf.
Quellen
-
www.passiv.de/produkte
-
www.baubook.at
- Feist, W.: Passivhaus: Fensterrahmen und Randverbund die bisher schwächsten Glieder; in: GFF – Zeitschrift für Glas, Fenster, Fassade Nr. 4/1998, S. 160-167
- BINE Informationsdienst Projekt-Info 4/99, „Fenster mit hohem Wärmeschutz“
- Wagner, A.: Energieeffiziente Fenster und Verglasungen, TÜV-Verlag (BINE Informationsdienst), Köln 2000